DIE UMGEBUNG
Die Tuscia ist wahrscheinlich eines der schönsten Gebiete Italiens und vom Massentourismus noch nicht erschlossen. Geografische Vielfalt, alte Städtchen, archäologische Fundorte, Naturparks, Wälder, Seen, Anhöhen bieten dem Besucher unzählige Möglichkeiten zur Zerstreuung und Erholung. In den Monti Cimini ergeben sich auch zu Pferde wunderschöne Ausflüge in einer noch unberührten Natur.
Von besonderem Interesse sind die archäologischen Gebiete auf den Spuren der Etrusker und der Römer: Ferento mit seinem wunderschönen Theater; Tarquinia, berühmt für die in Tuffstein gegrabenen, reich mit Fresken ausgeschmückten Grabstätten. Großartig und interessant sind die Felsnekropolen von Norchia und Castel d’Asso, die in die Felsen oder die extrem steilen Wände eingehauen wurden; hinzu kommen Blera, Cerveteri, Barbarano, jeder Ort mit seinen eigenen Sehenswürdigkeiten.
Man kann auch andere einmalige und faszinierende Städtchen wie z.B. Tuscania mit seinen Kirchen und dem historischen Zentrum besuchen; Calcata, Stadt der Künstler; Civita di Bagnoregio, die Stadt, die ausstirbt; Caprarola mit seinem herrlichen Palast Farnese; Bomarzo mit seinem Heiligen Wald, dem Park der Ungeheuer; Barbarano Romano mit seinen naturalistischen Oasen; Vitorchiano, Sutri, usw.
Wer hingegen nach dem „ Wasser“ strebt, findet hier Seen: der See von Vico, der sich durch das Versinken eines Vulkans in den Monti Cimini gebildet hat. Eine der wundervollsten, noch ganz intakten Landschaften Italiens.
Der See von Bolsena mit seinen beiden Inseln ist der schönste vulkanische See Italiens, seine Gewässer sind klar und fischreich. Die Insel Bisentina ist wirklich eine Oase, sie ist unbewohnt, doch nisten dort in absoluter Stille und üppiger Vegetation seltene Vogelarten; die zweite Insel, Martana lässt sich in 10 Minuten mit dem Motorboot erreichen und überrascht den Besucher mit einer ganz außergewöhnlichen Pflanzenwelt und riesigen Agaven. Dazu kommen die Reste eines mittelalterlichen Schlosses, in dem Amalasuntha, die ostgotische Königin verbannt wurde. Die Legende will, dass Amalasuntha durch einen geheimen Tunnel ans Ufer des Sees gelangte, wo sie erwürgt wurde, seitdem nennt sich der Ort das „Bad von Amalasuntha“ .
Um den See herum gibt es ungefähr zehn kleine Orte, alle mit bemerkenswerter Geschichte und Traditionen: die berühmten Aale von Bolsena kosteten vor vielen Jahrhunderten einen Papst das Purgatorium von Dante, während Montefiascone berühmt ist für seinen Weißwein, seit ein Mainzer Abt dreimal „Est! Est! Est“ ausrief, als er ihn trank. Man erzählt, dass er auf Grund seines vielen Trinkens hier verstarb.
Aber die Tuscia bedeutet hauptsächlich Viterbo, die so gut erhaltene, mittelalterliche Stadt mit einem einzigartigen historischen Zentrum, mit dem Palazzo dei Papi und dem Palazzo dei Priori, mit engen Gassen, kleinen Plätzen, Türmen, jahrhundertealten Brunnen und Freitreppen. Viterbo zu besuchen bedeutet, dass man ziellos durch das mittelalterliche Viertel schlendert, den Teil von Bagnaia mit der wunderschönen Villa Lante besichtigt, deren Garten vollkommenes Beispiel für einen Renaissancegarten italienischer Art darstellt. Dann La Quercia mit der Kathedrale, San Martino und die alte Zisterzienser Abtei. Dann die allbekannten Thermalquellen in Viterbo, deren Wasser hauptsächlich für therapeutische Zwecke und für kosmetische Behandlungen in Thermalbädern mit modernen Anlagen oder in natürlichen, allen zugänglichen Schwimmbädern genutzt werden. Diese Thermalquellen waren schon bei den Römern berühmt (Marzial schrieb: “Wenn du nicht einmal in den etruskischen Bädern gebadet hast, stirbst du, ohne zu wissen, was baden heißt!“). Dante verewigte die bulikanischen Quellen im XIV Gesang der Hölle: „wo dem Wald' ein kleines Flüsschen/ Entquillt, ob dessen Röte noch mir schaudert./ Wie aus dem heißen Sprudel bei Viterbo / Der Bach rinnt, den die Sünderinnen teilen, /So rann dies Flüßchen durch den Sand dahin./ Sein Boden und die Ufer beiderseitig“ , und Michelangelo war wegen seiner Nierensteine von den Quellen Viterbos so angetan, dass er sie in zwei Skizzen festhielt, die sich heute im Museum Vicar de Lille de France befinden.
Gegenwärtig hat die Stadt zwei Thermalanlagen, „Terme die Papi“ und „Terme Salus“ , in beiden kann die Antrotherapie ( der Patient verweilt unter ärztlicher Beaufsichtigung eine kurze Zeitspanne in einer Grotte) angewendet werden, hinzu kommen verschiedene ärztliche Therapien, gesundheitlich wertvolle, auch kosmetische Anwendungen und sanfte Behandlungen zur Entspannung.
Während des Aufenthaltes in Viterbo und in der Villa Farinella kann man in weniger als zwei Autostunden bedeutende Städte wie Rom, Florenz, Orvieto, Terni, Assisi, Todi, Siena, Tivoli, Perugia besichtigen oder auch an das 45 km entfernte Meer fahren oder im Grünen des jahrhundertealten Buchenwalds der Monti Cimini wandern.
Theater Ferento
Palazzo Farnese (Caprarola)
Lake Bolsena
Palazzo dei Papi - Viterbo
Thermal water